Tips

Vorsicht, Wildwechsel

In den kommenden Wochen müssen Autofahrer besonders wachsam sein

Wildwechsel – Bild: Meisterhaft

Wo dieses Schild steht, wechselt Wild besonders häufig die Straße. Also: Fuß vom Gas!
Fast 240.000 Wildtiere starben 2010 auf deutschen Straßen. Das ergibt eine Unfallstatistik des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV). Die meisten Tiere verunglückten in Bayern, vor allem Rehe. Auch für Autofahrer ist ein Zusammenprall mit Wild gefährlich, fast immer bedeutet das einen hohen Sachschaden. Ein Reh mit 20 Kilo Gewicht wiegt nach Angaben des DJV beim Aufprall mit Tempo 100 eine halbe Tonne.

Jetzt im Herbst müssen Autofahrer besonders wachsam sein: Von September bis November sind Wildtiere während der Morgen- und Abenddämmerung besonders aktiv und die Straßen sind häufig nass und rutschig.

Wann und wo?
Die Mehrzahl der Unfälle passiert zwischen 4 und 7 Uhr morgens und von 17 bis 23 Uhr abends. Mit 40 Prozent ereignen sich Wildunfälle am häufigsten auf Waldstrecken, mit 33 Prozent gefolgt von Straßen durch Felder. Besonders gefährlich sind neue Straßen, die durch Waldgebiete führen, weil das Wild die gewohnten Wege beibehält.

Wie vorbeugen?
Wildwechsel-Warnschilder müssen Autofahrer immer ernst nehmen und auf diesen Strecken langsam fahren. Straßenränder aufmerksam beobachten und ausreichend Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen halten. Nachts in bewaldeten Gegenden wenn möglich mit Fernlicht fahren. Die Augen der Tiere wirken wie Rückstrahler und sind dann besser zu erkennen. Taucht Wild auf, sofort abblenden, bremsen und hupen. Ein Tier kommt selten allein, also immer mit Nachzüglern rechnen.

Ausweichen oder draufhalten?
Auf keinen Fall ausweichen, denn es drohen Kollisionen mit dem Gegenverkehr oder Bäumen am Straßenrand. Scheint ein Zusammenprall unausweichlich, Lenkrad festhalten und Bremspedal voll durchtreten.

Was tun, wenn‘s kracht?
Warnweste anziehen, Unfallstelle mit Warndreieck absichern und um Verletzte kümmern. Immer die Polizei informieren – auch bei Blechschäden. Die Beamten stellen eine Bescheinigung für die Versicherung aus und informieren den Förster, der flüchtiges oder verletztes Wild aufgespürt und gegebenenfalls von seinem Leiden erlöst. Angefahrene Tiere auf keinen Fall anfassen oder gar mitnehmen.

Wer zahlt?
Der Schaden sollte so schnell wie möglich der Versicherung gemeldet werden. Im Normalfall zahlt die Teilkasko. Bei Schäden, die durch Ausweichmanöver entstehen und das Wild unversehrt blieb, sollte man wenn möglich die Kontaktdaten von Augenzeugen notieren.